(wer keine Lust hat persönliches von mir zu lesen, das zu lesen was so bei mir so kommt während ich hieran arbeite, der kann die “Randnotizen” einfach ignorieren …)
Marc ist in Warschau, während er dort den luxemburgischen Botschafter trifft, sitzt ich zuhause und arbeite mich durch alte Fotos und mails.
die mails die ich mit meinem Vater ausgetauscht habe 2017.
Nach was suche ich?
Nach einem Gefühl von dazu gehören?
Eine Verbindung aufbauen zu einer Vergangenheit, zu meinem Vater?
Im Rahmen von meinem Wühlen in alten mails ist mir ein Foto aus 2017 aufgefallen: Mein Vater, mein Bruder und ich.
Das Gefühl was hochkam ist schwer beschreibbar.
Ich wollte weg. Mein Magen schnürt sich zusammen. Ich fühle Leere. Verlust. Hoffnungslosigkeit. Und eine Einsamkeit die in mir Fluchtgefühle auslöst.
Es ist „nur“ ein Foto.
Ich habe es meiner Therapeutin gezeigt. Obwohl ich nicht wusste was ich da zeige, keine konkrete Frage hatte. Nur das dunkle leere Gefühl. Ihre Bemerkung zur Unverbundenheit die sie sieht auf dem Foto hat mich in der ersten Sekunde fast „offended“ … und einen Bruchteil von Sekunde später haute es so rein. Ja.
Wie konnte ich das nicht sehen? Das ist dieses Gefühl also!
Wieso weiss ich das nicht schon lange?
Das Absurde ist, dass das Foto was für Aussenstehende so offensichtlich dieses Nicht in Kontakt miteinander sein ausstrahlt, eins ist was ich als relativ verbunden charakterisieren würde.
Und: ich verstehe langsam, dass in meiner Familie Nähe und Liebe und Verbundenheit ersetzt wurde durch leere Gesten, „Rituale“, Gewohnheiten. Von der Seite meiner Mutter kam dazu Kontrolle, Eifersucht, Klammern.
Und ich habe das übernommen.
Und gleichzeitig weiss ich, dass das nie zu Verbundenheit und Kontakt führt.
Also, ich merke es. Denn ich bin und war immer einsam.
Das mit in Beziehung sein, Kontakt spüren, ich konnte das nicht.
Auch ich habe es verwechselt mit all dem vorher genannten.
Und ich brauche diese Verbundenheit so.
Das in Kontakt kommen mit Menschen um mich.
Abgetrennt sein ist für mich das Allerschlimmste.
Und wenn ich die innere Verbundenheit, den Kontakt in der Begegnung nicht fühle, dann ist das mal kurz weg sein von einer mir wichtigen Person eine Katastrophe.
Ich brauche immer mal wieder ein „ich lebe, ich denke kurz an Dich“. Ich brauche wenig und wenn das wegfällt dann falle ich in ein dunkles Loch der absoluten Abgetrennheit und wird meine Einsamkeit so unaushaltbar schmerzlich dass ich mir wünsche nicht mehr zu sein.
Alleine zu sein damit, mich nicht verständlich machen zu können was passiert in mir in solchen Situationen, das gibt mir zusätzlich ein Gefühl von Ohnmacht und noch grösserer Einsamkeit … und eine Scham, dass ich nicht “normal” bin, eine Belastung, denke, dass das doch endlich mal aufhören müsste …
Und dann schlucke ich wieder und mache weiter … tue irgendwann so als ob Alles fein ist. Rede es mir auch ein. Die Hoffnung mich zu “besseren”, endlich normal zu werden …
Bis zum nächsten crash …
Ein anderes Bild aus 2017.
und ich denke ich habe diese Einsamkeit in mir immer wieder neun inszeniert. Innen und aussen – in allen Aspekten meines Lebens.